Wir, die Malerinnen der OptiMalGruppe haben uns zu diesen Bilder anregen lassen durch Spuren und Zeichen, die wir im Alltag und in der Natur fanden. Oft schloss sich der Kreis zu einem Thema durch das Lesen von Gedichten, Mythen oder Erzählungen.
Das Thema ist im Grunde nahe liegend, denn ständig sind wir umgeben von einer Welt aus Spuren und Zeichen. Überall können wir etwas finden. Da sind Gebrauchsspuren, die uns ihre Geschichte erzählen, Zeichen, die eine Richtung weisen oder einen Hinweis geben. Unsere malerische Spurensuche beginnt mit den archaischen Zeichen der Frühzeit – Kreis, Dreieck, Spirale – und reicht über alle Kulturkreise bis in die Gegenwart. Manche Mitteilungen sind zunächst noch verschlüsselt. Ihnen wohnt eine Magie inne, die oft nur Eingeweihten zugänglich ist. Durch das Spiel mit der Linie, der Fläche und Farbe in Aquarell-, Acryl- und Mischtechniken eröffnen sie sich uns und entwickeln Dynamik.
In uns steckt das Bedürfnis, Spuren zu hinterlassen. Dies zeigen unzählige in Holz und Fels geritzte Botschaften oder gerade heute Graffiti an Wänden.
Um unseren eigenen Spuren und Zeichen Gestalt zu geben, wachsen die Motive von Innen heraus und nehmen eine neue Identität an. Dabei schafft die Intuition durch spontane Linien neue Strukturen, aus denen uns geheimnisvolle Symbole entgegentreten. Durch die aus der Komposition resultierenden Dynamik können verborgene und vergessene Zusammenhänge wieder entdeckt werden und zum Weiterdenken anregen. So sehen wir unsere Bilder als Synthese aus zufällig Entstandenem und bewusster Gestaltung.
Dienstag, 15. Juli 2008
Montag, 14. Juli 2008
Spuren und Zeichen, Jutta Haider
Eurynome, Elisabeth Seidel - Teiresias, Ursula Busch
Schicksalsgöttinnen, Lydia Heide
Lebensfäden I, Triade, 40x80 cm, Acryl auf Leinwand
Lebensfäden II, Töchter der Erde, 40x80 cm, Acryl auf Leinwand
Lebensfäden II, Töchter der Erde, 40x80 cm, Acryl auf Leinwand
Schicksalsgöttinnen
Der Lebensfaden, das Werden, Sein und Vergehen wird in der griechischen Mythologie verkörpert von den drei Schicksalsgöttinnen den Moiren. Sie gelten als Töchter des Zeus und der Themis. Die Erste ist Klotho, die Spinnerin. Sie spinnt den Lebensfaden. Die Zweite, Lachesis, die Maßnehmende teilt das Lebenslos zu und die Dritte, Atropos, die Unabwendbare schneidet den Lebensfaden zu gegebener Zeit ab. Jedem Menschen wird danach von ihnen sein Anteil an Glück und Unglück zugeteilt.
Ähnlich zu den griechischen Moien finden sich die römischen Parzen (Parca – Geburt; Nona – Neunte; Decima – Zehnte).
Im germanischen Sagenkreis heißen die drei Nornen. Urd steht für Vergange-nes oder Ursprung, Verdandi für Werdendes und Skuld für Zukünftiges. Dort leben sie an den Wurzeln des Weltenbaums Yggdrasill und spinnen die Schicksalsfäden der Menschen.
Allen Mythen wohnt die archetypische Symbolik der Dreiheit inne. Die Drei steht seit Alters her für Lebenskraft.
Schon in sehr früher Zeit war der Kult der Dreiheit verbreitet zum Beispiel in der Verehrung der Mondgöttin mit der zunehmenden, vollen und abnehmenden Mondphase, die Werden, Sein und Vergehen repräsentieren.
Teiresias, Ursula Busch - Eurynome, Elisabeth Seidel
Teiresias, 40x80 cm, Mischtechnik auf Leinwand, Ursula Busch
Es werde...., 40x80 cm, Acryl auf Leinwand, Elisabeth Seidel
Teiresias
In der griechischen Sage ist Teiresias ein blinder Seher aus Theben.
Als er Pallas Athene beim Baden zusah, blendete ihn die entblößte Göttin, indem sie ihre Hände auf die Augen Teiresias legte.
Birken, Gisela Ebeling
Die stille Schar, 40x80 cm, Mischtechnik auf Leinwand
Birkenseele, 40x80 cm, Acryl auf Leinwand
Birken
Es decken Augen, Ringe, Striche
Wie Götzendienst indianerhaft
Mit Grau und Schwarz den Birkenschaft,
Als ob er einer Sele gleiche,
In der ein alter Weihekult
Noch nicht verdarbt sei vor dem neuen.
Das Korngrün flüstert über scheuen
Und blinden Zeichen der Geduld.
Das Laub summt für die stille Schar.
"Was wahr gewesen ist, bleibt war.
Die Erde leitet das Geschehen
Mit Augen, die ihr Licht nicht sehen."
Oskar Loerke
Lydia Heide
Gisela Ebeling
Ursula Busch
Jutta Haider
Sonntag, 13. Juli 2008
Elisabeth Seidel
Eurynome Zyklus
Strukturen bilden sich,
30 x 30, Acryl auf Leinwand
Die Schöpferin,
30 x 30, Acryl auf Leinwand
Weltenei,
30 x 30, Acryl auf Leinwand
Im Anfang war Eurynome, die Mutter aller Dinge. Sie trat aus dem Chaos, und da dort nichts war, worauf sie ihre Füße setzen konnte, trennte sie den Himmel vom Wasser. Dann begann sie zu tanzen. Sie tanzte allein auf einer Welle gen Süden. Dabei spürte sie den Nordwind, den sie durch ihre Bewegung ausgelöst hatte. Sie ergriff ihn und rieb ihn bis er zur Schlange Ophion wurde, um die Eurynome immer wilder tanzte, bis Ophion sich um die Göttin schlang und sich mit ihr paarte. So wurde Eurynome vom Nordwind schwanger und gebar das Weltenei.
Aufhängen der Bilder
Im Rigoletto, Speisecafe am Rosa-Aschenbrenner-Bogen 9, 80797 München
http://www.speisecafe-rigoletto.de/
Abonnieren
Posts (Atom)